Nordost Indien 2018 Teil 3
KAZIRANGA NATIONAL PARK


Reiseroute mit Links (>>):
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- Jorhat (>>)
- Mon, Tribes & Villages (>>)
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Assam, Mehalaya, Nagaland und Arunachal Pradesh
die heimat von 70 % des weltweiten Gesamtbestands an panzernashörner
KAZIRANGA NATIONAL PARK
FAHRT ZUM KAZIRANGA NATIONAL PARK (28.11.2018)
Wie üblich ging es um 08:30 los und meine beiden Freunde holten mich ab. Wir waren in der Zwischenzeit ein richtiges Dream-Team und ich verstand mich mit beiden sehr gut. Wir hatten die gleiche Wellenlänge und wenn ich Zeit für mich brauchte … oder sie für sich, war das ganz selbstverständlich. So mag ich es, Raum für jeden lassen.
Also, kurz nach Shillong macht wir am Umiam Lake View Point nochmals einen «touristischen» Halt, dies mit vielen anderen indischen Indern (= jene aus Zentralindien). Eine herrliche Aussicht rüber zum Barapani Boathouse bot sich uns. Die Abschrankung war schnell umgangen, um keine unerwünschten Geländer im Bild zu haben.
Von da an ging es stetig bergab Richtung Ebene und somit dem Brahmaputra. Die kurvenreiche Strasse vorbei an Jyntru und weiter nach Pahammawleiñ lässt nur ein gemächlicheres Tempo zu. So war nach einer langen Sitzpause ein erfrischender Halt mit Früchten sehr willkommen. Weiter des Weges säumten sich dann und wann typisch farbenfrohe indische Lastwagen an Tankstellen. Überhaupt wurde hier in der Ebene wieder viel mehr transportiert.
BACKSTEIN BRENNEREI SBI
Aufgefallen sind mir irgendwann die vorbeiziehenden rauchenden Schornsteine in der Nähe, die immer wieder auftauchten. Auf meine Frage hin, was dies denn sei, verliessen wir kurzentschlossen den Highway und suchten nach einem Weg zu einem dieser riesigen Kamine. Dann klärte sich meine Frage … es werden Backsteine hergestellt und eben am Schluss «gebacken». Wir machten uns auf, das ganze aus der Nähe zu betrachten. Ganze Familien sind auf dem Arbeitsfeld verteilt, gross und klein, Väter, Mütter und Kinder, die meisten bengalischer Abstammung, wie ich mir sagen liess. Sie arbeiten hier während der Trockenzeit. Manche Kid’s legten gerade eine spielerische Pause ein, andere waren tatkräftig am Formen des Lehms zu Blöcken.
Die Lehmblöcke trocknet man dann an der Sonne. Um die Abendzeit, wenn es kühler ist, treffen sich alle und tragen 6-8 getrocknete Steine auf dem Kopf zur freien Grube, wo sie in Reihen aufgestapelt werden. Die Grube wird dann zugedeckt und in die Gänge der Reihen durch ein Loch von oben glühende und brennende Kohle zugegeben. So bleiben die Steine 15 Tage unter der Erde, bis sie abgekühlt sind. Der ganze Bereich um das Kamin ist verschiedene Gruben unterteilt, damit abgekühlte Backsteine herausgetragen werden können, während dem die anderen noch liegen bleiben.
FISHERMAN IN MORIGAON
Nach diesen interessanten Eindrücken und wiederum tollen Begegnungen mit Einheimischen, im speziellen den aufgeschlossenen Kindern, fuhren wir weiter. Was wäre ein Fluss ohne Fischer. Nahe Morigaon schenkten wir uns eine Pause, um den Fischern bei ihrem Handwerk zuzuschauen. Durch den Sumpf watend werfen sie in regelmässigen Abständen ihr Netz in den Fluss und hoffen auf einen guten Fang. Die Wurf-Technik faszinierte mich sehr.
Arbeitenden zuzuschauen macht einen selbst etwas müde. In der Folge und nach einer Teepause in einem Dhaba Highway Restaurant (gutes Essen für ursprünglich Fernfahrer) reisten wir zügig zum Nationalpark. Je näher wir kamen, desto grüner wurde die Fauna wieder. Palmen, Ananas, Mangos säumten wieder den Weg. Und da war es, bereits am Anfang des Parkes sahen wir es aus der Ferne, das berühmte und geschützte Panzernashorn. Wow, erst gerade angekommen und bereits solch ein Anblick.
KAZIRANGA NATIONAL PARK (28.11.2018 – 30.11.2018)
Happy ging es dann zur Unterkunft, der Diphlu River Lodge, welche in privatem Besitz ist und sich direkt am Rande des Kaziranga National Parkes befindet, nur ein schmaler Fluss liegt dazwischen. So wurde mir auch empfohlen, sich nach Einbruch der Nacht nicht mehr an den Fluss zu begeben. Anscheindend traf man schon Tiger an.
Ranesh, der Besitzer/General Manager oder so, ist ein toller Gastgeber und wir hatten eine spannende Unterhaltung bei einem Glas Feinstöfflichem.
Eine fantastische Unterkunft erwartete mich, wieder ein Häuschen für mich, auf Stelzen mit Sicht auf die Parkanlage des Hotels. Wundervoll, dazu die köstlichen Mahlzeiten im Hotel, so lässt es sich leben. Happy Sun-set!
MORNING ELEPHANT RIDE (29.11.2018)
Der Tag begann heute morgen früh. Um 5:00 war ich bereits auf, es war noch dunkel, und ich machte mich parat für die Morgen-Pirsch mit den Elephanten im nahen Nationalpark. Ich war für die zweite Gruppe an diesem Morgen angemeldet. Der Treffpunkt war 5:45 an der Rezeption mit dem Guide des Parkes und natürlich mit Teiso. Wir waren zu viert, Toni, ein weiterer Schweizer aus Basel, gesellte sich zu uns. Auch er liebt es, Naturbilder zu schiessen. Schnell freundeten wir uns an und dann ging es bereits im offenen Jeep zum 20min entfernten Parkeingang. Es war frisch und ich froh, eine Jacke mitgenommen zu haben.
Langsam dämmerte es bereits, als wir entlang der Strasse fuhren. Endlich bogen wir links von der Hauptstrasse ab und schon bald stoppten wir am Parkeingang, das Gate war für uns noch zu. Etliche Touristen Jeeps warteten dort und verschiedene Sprachen aus aller Welt drangen an unser Ohr. Der Stopp erlaubte uns, die aufgehende Sonne und damit einige wunderschöne Stimmungsbilder einzufangen.
Nach gut einer halben Stunde war es dann soweit, der Durchlass wurde gewährt und wir fuhren noch ein paar wenige Minuten off-road zum Sammelplatz, wo die Elephanten bestiegen werden. Es hatte eine Art Hochstand, damit man leicht auf den Elephanten-Rücken gelangen konnte. Toni und ich stellten uns in die Reihe und warteten, ich war sehr gespannt. Es vergingen wenige Minuten, bis wir die Elephanten durch den Morgennebel erblickten, die erste Gruppe kehrte zurück. Welche eine Freude! Schnell waren alle abgestiegen und wir waren an der Reihe. Überraschenderweise holte uns unser Guide aus der sich anstellenden Reihe und wird bestiegen zügig unsere Elephanten-Kuh. All waren wohl etwas aufgeregt, einige wollten auch die besten Plätze. Ich nahm hinter dem Mahut Platz und Toni hinter mir. So waren wir zu dritt auf unsere Lady. Ich war aufgeregt.
Schon bald ging es los, es waren sicher 8-12 Elephantenkühe inkl. ein paar Jungtiere … und es verging keine Minuten, bis ein Rascheln unsere Aufmerksamkeit weckte … da, ein Rhino ca. 10m von uns weg. Es liess sich gar nicht stören, hebt nicht mal seinen Kopf und frass unbekümmert weiter. Wow, das ist ja super!
Die Gruppe ging bereits durch den Nebel und das mann-hohe Elephantengras weiter und wir waren mit unserem Guide immer noch beim Rhino … sehr schön, das passte mir sehr. Wir hatten überhaupt einen tollen Mahut, denn wir waren auch später mehrheitlich abseits und etwas entfernt von der Gruppe unterwegs. Dies begrüssten wir sehr, es gab uns Raum für die Begegnungen mit den Tieren und fürs Fotografieren. Einmal durchquerten wir alleine sogar einen kleinen See … dies war ganz speziell, überall Wasser um sich herum zu haben. Ein sehr mulmiges Gefühl, wir hatten dennoch volles Vertrauen in unsere Lady.
Tia, der ca. 1 stündige Ritt hat sich voll gelohnt. Mystisch sich im Nebel zu bewegen, die Tierwelt sehr nahe zu erleben war fantastisch. Uns begegneten viele Panzernashörner, z.T. mit ihren Jungen, Rehe, Wildschweine, Störche und andere Vögel. Eines der Schweine folgte dem Elephanten sogar … ich denke, dass so ein grösserer Elephantenhaufen vielleicht eine schmackhafte Nahrung für den Eber sein könnte. Je nu, wir haben es nicht herausgefunden.
JEEP SAFARI (29.11.2018)
Nach der wohlverdienten Pause machten wir uns nunmehr wieder zu viert auf, den östlichen Nationalpark mit dem Jeep in einer 3 stündigen Fahrt zu erleben. Am Nachmittag war dann der westliche Teil auf dem Plan. Bei beiden Fahrten bei sehr angenehm warmen Temperaturen waren wir nicht die einzigen. Etliche Fahrzeuge hatten dasselbe Programm, verständlich. Doch auch jetzt schauten wir darauf, möglichst am Anfang oder dann am Schluss der Karawane zu sein, dies umso mehr, als dass einige Besucher wohl es lieben, die Natur mit lauten Kommentaren zu geniessen. Die Fahrten waren ein Traum, auch wenn uns der Tiger verborgen blieb. Dafür zeigten sich Otterpaare, sicher an die 30 Rhino’s, viele wilden Büffel, Wildschweine, Bindenseeadler, Barasingha Hirsche, Leguane, ein gigantisches schwarzes Eichhorn, Wasserschildkröten, einen Elephanten Bullen und etliche Vögle, auch Kingfischer, Enten und Störche.
Auf der ganzen Fahrt war es streng verboten, das Fahrzeug zu verlassen (auch nicht für einen WC Gang). Also unbedingt vorher Pipi machen. Die Abendstunden im Park zu erleben waren genauso Ausdruckstark wie jene am Morgen. So taucht die Abendsonne die Landschaft in ein warmes Licht bevor sie hinter dem Horizont den Tag besiegelt. Es dunkelte bereits, als wir den Park voller Glücksgefühl verliessen und zur Lodge zurückkehrten. Dort wartete ein grandioses Abend-Dinner auf mich. Alles typisch indische Gerichte, Suppe, Curry Gerichte mit Gemüse, verschiedenes Fleisch und Fisch mit Reis. In der Zwischenzeit ass ich alles, auch rohes Gemüse. Ich vertraute ganz auf die sorgfältige Zubereitung für uns Europäer.